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heinrich heine: die harzreise
Kröner Verlag, 172 Seiten, € [D] 13,90 | € [A] 14,30

Fast einhundert Jahre alt und sehr lebendig, frech, ironisch, spöttisch und voller Poesie: Die Harzreise von Heinrich Heine, eine der berühmtesten Wanderungen der deutschen Literatur, wenn nicht die berühmteste überhaupt. Heinrich Heine macht sich im September, Oktober 1842 von Göttingen aus auf den Weg – als überarbeiteter Jurastudent. Er schlendert, trödelt, witzelt, schimpft und liebt sich durch den Harz. Seine Reisebeschreibung ist gleichzeitig treffende Gesellschaftskritik. Die Bemerkungen über die verknöcherte akademische Welt sind bissig, und manch persönliche Feindseligkeit trägt der junge Dichter in seinen amüsanten Schilderungen offen aus. Gleichzeitig jedoch ist die Harzreise voller wunderbar gezeichneter Naturbilder, voller feiner, liebevoller Beobachtungen. »Die Sonne ging auf. Die Nebel flohen. Ich stieg wieder bergauf und bergab, und vor mir schwebte die schöne Sonne, immer neue Schönheiten beleuchtend. Der Geist des Gebirges begünstigte mich ganz offenbar; er wusste wohl, dass so ein Dichtermensch viel Hübsches wiedererzählen kann, und er ließ mich diesen Morgen seinen Harz sehen, wie ihn gewiss nicht jeder sah.« Erstmalig 1826 in vierzehn Teilen in F. W. Gubitz’ Gesellschafter abgedruckt, wurden Heines Beschreibungen durch die Zensur in manchen Teilen geradezu verunstaltet. Für die der Erstveröffentlichung folgenden unterschiedlichen Buchausgaben hat der Dichter Die Harzreise auch aus diesem Grund immer wieder korrigiert, ergänzt, überarbeitet. Der schön gestalteten Ausgabe im Kröner Verlag liegt als Besonderheit die Originalkarte aus Gottschalcks Harzführer bei. »Leute, die ein kleines Geschenk machen wollen, werden dieses Buch mit Vergnügen verschenken; kaufen es, um es auf Reisen mitzunehmen, weil es wenig Raum einnimmt und 100 mal gelesen werden kann, ohne Überdruß zu erwecken.« Julius Campe über Die Harzreise, Brief an Heine, 26. November 1851.