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kunstsalon cassirer: die ausstellungen 1910 –1912 / 1912–1914 (2 Bde.)
VERHEISSUNG UND ERFÜLLUNG ZUGLEICH / EINE NEUE KLASSIK
EINE NEUE KLASSIK Herausgegeben von Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt NIMBUS Verlag, 1440 Seiten, € [D] 136,– | € [A] 139,90

Berlin. 1910 bis 1914. Es war eine äußerst glanzvolle Zeit der Stadt und der Kunst, wenn nicht die glanzvollste überhaupt. Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt haben den dritten Doppelband über die Ausstellungen des legendären Kunstsalons Cassirer in jener Zeit vorgelegt. Schon damals war der Kunstmarkt hart umkämpft. Querelen, Streit und letztendlich Spaltung der Berliner Secession unter Cassirers Präsidentschaft 1913 geben davon beredtes Zeugnis. Cassirer war ob seiner Macht und seines Einflusses gleichermaßen anerkannt wie gefürchtet. Mehr als zehn Jahre hatte er erfolgreich gegen konservative und dumme nationale Vorurteile in der Kunst gekämpft, gegen alle Widerstände durchgehalten. Dank seines Stehvermögens hatte sich der Impressionismus in der deutschen Kunstszene fest etabliert, wurde schnell zur neuen Klassik. Wie überhaupt neue Stile sich in einer Schnelligkeit entwickelten, dass Cassirer nahezu überrollt wurde. Doch behielt er klaren Kopf, den Überblick und das Sagen. Seine Ausstellungen waren weiterhin außergewöhnlich, stilbildend, häufig in ihrer Zusammenstellung sensationell. Weil Cassirer wegen seiner führenden Stellung den Markt bestimmte, waren sie immer wieder auch umstritten. Denn Cassirers Entscheidung, einen Künstler in seinen Räumen zu präsentieren, war maßgeblich für dessen Erfolg. Für interessierte Kunstliebhaber sind die insgesamt drei Doppelbände, jeweils im Schuber, ein Muss. Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt haben die beiden Bände in gewohnter Weise akribisch recherchiert, dokumentieren und präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit sowohl in Wort und Bild beeindruckend fundiert und ausgesprochen ästhetisch. Und immer wieder ist es höchstes Vergnügen, in allen, jetzt sechs, vorliegenden Büchern zu blättern, zu schauen, zu lesen. Eine verlegerische Großtat des NIMBUS Verlages, vor der man sich nur verneigen kann. stern k